Coach notwendig? – Glosse

Coach notwendig? Spannender Aspekt bezüglich möglicher neuer Einsatzgebiete für das Coaching oder den Coach: Laut einer finnische Studie sind Microblogger von langer Weile geplagt und gehen auch sonst nicht so oft umher. Was natürlich ein Scherz ist, aber interessant sind die Erkenntnisse. Müssen Inhalte, die via Microblog-Dienste ausgetauscht werden intelligent sein? Ich glaube die meisten SMS-Nachrichten sind es auch nicht, nur hat die wahrscheinlich in der Summe noch niemand wahrgenommen. Wie es auch immer sein mag, wenn sich der Microblogger zum Coaching entscheiden könnte, dann wäre auch die Inhalte in Zukunft gehaltvoller – oder nicht?. Doch lesen Sie selbst …

Nutzer von Microblogging-Diensten sind ziemlich langweilig und schreiben überwiegend banale Nachrichten. Zu diesem Schluss kommen finnische Forscher des Helsinki Institute for Information Technology in einer aktuellen Untersuchung. Das finnische Institut nahm rund 400.000 Postings auf der Microblogging-Seite Jaiku – seit etwa zwei Jahren im Besitz von Google – unter die Lupe. Dabei zeigte sich, dass die meisten Meldungen, die von Nutzern verschickt wurden, Wörter wie „Arbeit“, „Zuhause“, „Essen“ oder „Schlafen“ beinhalteten. „Microblogging funktioniert auf Basis der totalen Kontrolle, die die User über ihre Postings haben. Allerdings ist es auch ein Hobby, das einen hohen Zeitaufwand erfordert, den viele nicht aufbringen können“, kommentieren die Forscher die Ergebnisse.

Twitter, die derzeit mit großem Abstand dominierende Kraft in der Microblogging-Welt, wurde in die Untersuchung nicht miteinbezogen, was die Ergebnisse für die breite Masse der Microblogger etwas uninteressanter machen dürfte. Allerdings gibt es eine ähnliche Studie der Oxford University Press, bei der rund 1,5 Mio. Tweets analysiert wurden, um herauszufinden, welche Wörter auf Twitter am häufigsten gepostet werden. Auch da zeigte sich, dass „Arbeit“ – einer der Top-Begriffe auf Jaiku – zu den meistgenannten Wörtern zählte und in über 26.000 Postings vorkam, die von der Organisation untersucht wurden.

Vielleicht taucht Laufen nicht so oft auf, weil man beim Laufen schlecht Twittern kann, könnte ja sein!

Einer der seltensten Begriffe, die bei Twitter zum Einsatz kommen, ist laut der Oxford-Studie „Laufen“. Das Wort kam nur in 3.195 Tweets von insgesamt 1,5 Mio. untersuchten vor. Die aktuellen Ergebnisse der HIIT-Erhebung sollen im Detail in der nächsten Ausgabe des Personal and Ubiquitous Computing Journal veröffentlicht werden. Ein erster Schluss, den die Forscher aus der Studie ziehen, ist die Tatsache, dass es den meisten Microbloggern, aufgrund der Art und Weise, was gepostet wird, schwer fällt, dauerhaftes Interesse bzw. ein wiederkehrendes Publikum zu generieren.

Twitter macht nicht schlau – aha, soll es das?

Erst kürzlich sorgte eine schottische Psychologin mit einer Studie zum Thema Twitter und Co für Aufsehen, wonach Microblogging-Dienste „dumm“ machen sollen. Die Knappheit der dort angewandten Kommunikation reduziere beispielsweise die Aufmerksamkeits-Spanne. Befürworter fanden die Thesen allerdings wenige. „Twitter ist eine Kommunikationsform wie jede andere. Es kommt immer auf den Kontext an, in dem ein Kommunikationsmittel eingesetzt wird“, so etwa Medienpsychologe Jo Groebel, Direktor des Deutschen Digitalen Instituts. Allerdings räumt auch Groebel ein, dass der Dienst zunächst von gesellschaftlich informellen bzw. simplen Informationen wie ‚Ich koche einen Kaffee‘ lebe.

Coach und Coaching für … ?

Eindeutig ist da der Bedarf für Ideen von außen – oder? Also interessant finde ich ja die Themen und Schlussfolgerungen, die man aus solcherlei Studien ableitet. Wenn es danach gehen würde, dann sollte man ernsthaft die gesendeten Worte und Inhalte im deutschen Fernsehn untersuchen, die Ergebnisse und Interpretationen würden mich sehr interessieren. Aus meiner Sicht wäre der Langweiligkeits-Faktor hier mindestens genauso groß. Aber wahrscheinlich wäre der Bedarf an Coaching in den Fernsehstuben der Nation am Samstagabend mindestens genauso groß. Denn die Begeisterungsstürme, die statt der Frustration über einen vergeudeten Abend spürbar sind, scheinen wirklich eher selten zu sein!

Autor: SL - 23. Sep 2009 - Kategorie: Coaching - Kommentar schreiben

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