Aufmerksamkeit – Leuchten ohne zu verbrennen!
Konfuzius beschreibt den Menschen als edel, der Anforderungen an sich selbst stelle. Verwerflich sei hingen dergleichen anderen gegenüber zu fordern. Konfuzius lebte vor rund 2500 Jahren, was kann einem diese Forderung heute noch sagen? Wie sehr fordere ich heute oftmals von anderen Aufmerksamkeit, lasse mir dergleichen aber selbst nicht zuteil werden? Ist die Bereitschaft zur notwendigen Selbstreflexion im Alltag der Angepassten bald bei Null angekommen? Warum sollte man heute noch aufmerksam sein, wenn es Apps gibt, die einem viel besser sagen können, dass man das eine oder andere Bedürfnis nun zu haben habe? Wie monströs verhindert ist ein Mensch, der mehr Vertrauen zu seinem Funktelefon entwickelt, als zu sich selbst? Verhindert der Aufmerksamkeit sich selbst gegenüber.
Was ist eigentlich mit Authentizität im Jahre 2015 gemein? Ganz man selbst sein, geht das heute überhaupt noch in einem Spektrum von vorauseilendem Gehorsam, politische Korrektheit genannt, auf der einen Seite und dem technokratischen Machbarkeitswahn auf der anderen Seite. Reiben wir uns nicht nur im Alltag auf Arbeit oder in der Familie auf, sondern (ver-)brennen wir auch buchstäblich von innen heraus. Weil es überhaupt keinen mehr gibt, der einem Aufmerksamkeit, echte Aufmerksamkeit, bereit zu schenken ist?
Im Januar diesen Jahres hat in Dresden eine Langzeitstudie zum Thema Burnout begonnen, eine der wenigen, wenn nicht die erste Stunde, die dem Aus- oder vielleicht eben auch dem Verbrennen so große Aufmerksamkeit schenkt.
Wer schon mal die leuchtenden Augen eines Menschen bei echter, tiefer Begeisterung gesehen hat, dem wird aufgefallen sein, dass diese Begeisterung für den Betreffenden kaum einer Anstrengung bedarf. Im Gegenteil es scheint so zu sein, dass, genährt wie von einem inneren Feuer, der Geist quasi aus den Augen in die Welt kommt.
Aufmerksamkeit und Begeisterung sich selbst gegenüber
Eine Frage, die für viele Erwachsene wahrscheinlich infantil erscheint: Wann waren Sie, ja Sie, der Sie das jetzt hier gerade lesen, das letzte Mal vorbehaltlos von sich selbst begeistert? Und zwar nicht deswegen begeistert, weil Sie ein Ziel erreicht oder in anderer Form eine Bestätigung erlangt haben, sondern ausschließlich aufgrund der Tatsache, dass Sie sich selbst achtsam, nicht übertrieben, in Ihrem ganz persönlichen Sosein erkannt haben.
Wer Zugang zu dieser Form von Energie, Ressource oder auch Kraft hat und hält, für den ist das Verbrennen im Alltag kaum ein Thema. Denn es gibt einen Unterschied zwischen dem Strohfeuer, das lichterloh nur bis zum nächsten Kick ins Nichts verschwindet und dem inneren Leuchten, das sogar andere einfach so begeistern kann!
Autor: SL - 3. Mrz 2015 - Kategorie: Bilder, Coaching - Kommentar schreiben