Beratung von Unternehmen nur Theorie?
In der heutigen Ausgabe der FTD findet sich unter der Rubrik „Beruf und Karriere“ das Stichwort Management. Ein Artikel geht auf den Wunsch von MBA-Absolventen ein, sich in Zukunft in der Unternehmens-Beratung heimisch zu fühlen. Seit einigen Monaten ist der MBA-Abschluß in der Kritik, da den Ausbildungsgängen der Praxisbezug abgesprochen wird. Das trifft auf Unverständnis bei den großen Unternehmens-Beratungen. Diese bescheinigen den MBA-Absolventen gute Berufschancen als Berater. Sie kämen z. B. mit großen analytischen Fähigkeiten daher.
Nur Theorie?
Dieser Konflikt wundert mich nicht. Die Kritik an dem MBA-Abschluß kommt von den Unternehmen. Das Unverständnis darüber von den Beratungsfirmen. Wichtig ist zu wissen: Große Beratungsfrimen arbeiten mit einer Vielzahl von „Junior-Beratern“. Das sind die Absolventen von tollen Schulen, die Unternehmen in den verschiedenen Bereichen beraten sollen. Diese jungen Berater sind billiger als die erfahrenen „Senior-Berater“. Zudem kommt ständig neues Fachwissen aus der Wissenschaft in die Berater-Firmen.
Trend verschlafen?
Der größte Arbeitgeber (im unternehmerischen Bereich) in der Bundesrepublik Deutschland ist der Mittelstand. Diese Unternehmen haben hohen Beratungsbedarf unterschiedlicher Art. Besonderen Wert legen diese Unternehmen aber auf die Umsetzbarkeit von den Konzepten. Es nützt wenig, ein 100 Seiten-Konzept zu präsentieren und sich dafür 20.000,00 Euro bezahlen zu lassen. Das Unternehmen ist an Ergebnissen interessiert. Hier genau liegt der Hase im Pfeffer begraben! Der kleinste Teil der Unternehmen in Deutschland hat so viel interne Ressourcen, daß die notwendigen Veränderungs-Prozesse erfolgreich zum Ende gebracht werden. Das hat fatale Folgen. Die großen Beratungs-Firmen konzentrieren sich auf den kleinsten Teil von Unternehmen in Deutschland. Diese brauchen Analysten und Konzept-Entwickler, weil sie genügend Kraft besitzen diese Ideen selbst umzusetzen.
Kleine Unternehmen haben diese Kraft nicht. Hier ist auch die Umsetzung gefragt! Genau an dieser Stelle ist aber die Praxis-Erfahrung von entscheidender Bedeutung. Diese können
Ein Trend ist seit langem dauerhaft zu erkennen: Die Unternehmen wollen, daß die Ideen und Konzeptentwickler an der Umsetzung mitarbeiten. Und das zu Recht, wie ich finde! Praxis-Erfahrung Nach unserer Erfahrung scheitert es nicht daran, daß die Unternehmen (die Inhaber und das Personal!) nicht kreativ genug sind. Nein! Vielmehr mangelt es an Innovations-Fähigkeit, der Innovations-Kraft! Es fehlt an der Unterstützung bei der praktischen Umsetzung. Fatal Da aber die Presse in großen Maßstab nur von diesen großen Beratungs-Firmen berichtet (von kleineren Unternehmen gibt es ja nichts zu berichten!) entsteht ein verzerrtes Bild der Branche „Unternehmensberatung“. Oft genug höre ich, das es alles nur Theoretiker sein, die viel Geld kosten. Ja richtig! Ideen und geistiges Potenzial sind viel Wert. Doch was nützen uns all die tollen Konzepte, wenn Sie danach in der Schreibtisch-Schublade oder im Safe verschwinden – absolut nichts! Praktische Theoretiker Viele Unternehmen, die nicht subventioniert werden, haben einen hohen Bedarf an Beratung, aber bitte mit angeschlossener Umsetzung! Diese Fähigkeit wird den Unternehmens-Berater der Zukunft auszeichnen. Exzellentes Wissen & Können zu vereinen mit einer hohen Umsetzungs-Kraft. Diese Kompetenz beinhaltet eben nicht nur Analyse-Fähigkeiten! Fazit Es wird Zeit mehr Transparenz in den Markt der Unternehmens-Berater zu bringen. Kleine und oft leistungsfähige Beratungs-Unternehmen geraten zu oft in die Wahrnehmungs-Falle als theoretischen Schwätzer dazustehen. Ein oft unnötiges Fachchinesisch potenziert diesen Eindruck nur noch. Nur so am Rand: Wir als Unternehmens-Beratung legen höchsten Wert darauf, an den Projekten, die wir entwickeln auch mitzuarbeiten. Lesen Sie weiter unter: Autor: SL - 16. Sep 2005 - Kategorie: Aktuell, Fachlich -
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