Coaching- & Beratungsprozess – Entwicklung zur bewussten Kompetenz

Die vier Ebenen des individuellen Lernprozesses treffen für jeden Menschen zu. Sinnbildlich kann man diesen Lernprozess auch auf die Unternehmens- oder Teamentwicklung übertragen. Jeder Lernerfolg durchläuft genau vier Stufen in dieser Entwicklung.

Der Psychologe Albert Bandura (Begründer der sozialen Lerntheorie) hat dieses Lern-Stadien-Modell in seinen Forschungen herausgearbeitet. Dieser Lernprozess kann letztlich auch als Lernprozess in jedem Coaching-, Supervisions- und Beratungsprozess gesehen werden.

Vier Schritte zum Erfolg

Jeder Mensch (allgemein jeder, der sich in Entwicklung befindet – so auch ein Unternehmen) durchläuft folgenden Lern-(Entwicklungs-) Prozess:

  1. Unbewusste Inkompetenz
  2. Bewusste Inkompetenz
  3. Bewusste Kompetenz
  4. Unbewusste Kompetenz.

Was bedeuten diese vier Entwicklungsschritte?

Unbewusste Inkompetenz

Ein Mensch (oder ein Unternehmen) hat sich noch nie Gedanken darüber gemacht, das bestimmte Dinge wichtig sein könnten. Es war einfach noch nie Fokus der Betrachtung.

Dazu zwei Beispiele:

  • Ein Mensch kennt zwar das Autofahren, und fährt auch ab und zu mit, aber er hat sich noch nie Gedanken gemacht, dass er nicht Autofahren kann.

Bewusste Inkompetenz

Ein Mensch (oder ein Unternehmen) hat die Erkenntnis, dass er etwas nicht kann. Er möchte es jetzt aber lernen. Dazu muß er üben!

  • Der Wunsch den Führerschein zu machen ist da, die Person sitzt zum ersten mal hinterm Steuer und hat noch keine Fähigkeiten zum Autofahren (außer der Theorie).
  • Ein Unternehmer macht sich über die Umsatz- und Gewinn-Entwicklung Sorgen und kommt zum ersten Mal mit einem Berater zusammen, der bei der Beseitigung des Problems zur Seite stehen soll.

Bewusste Kompetenz

In dieser Phase lernt man bewusst. Der Mensch eignet sich die notwendigen neuen Fähigkeiten an und übt sich darin.

  • Unser Führerschein-Kandidat muß sich noch sehr beim Fahren konzentrieren und steuert die Abläufe im Auto sehr bewusst.
  • Das Unternehmen installiert neue, dem Unternehmen angepasste, Prozesse, die das Controlling in Zukunft ermöglichen sollen. Der Berater wirkt katalytisch von außen ein und sichert so eine schnellere Umsetzung (Steigerung der Effizienz).

Unbewusste Kompetenz

Alle neu erworbenen Fähigkeiten (Prozesse in Unternehmen) laufen automatisch und unbewusst ab.

  • Der Führerschein ist gemacht und Autofahren ist selbstverständlich für diesen Menschen geworden. Sogar so selbstverständlich, dass man sich „nebenbei“ unerhalten kann.
  • Das Unternehmen hat die Controlling-Prozesse einige Zeit getestet und nach Bedarf verbessert. Jetzt gehört es zu den Management- Aufgaben der Führungskräfte und Mitarbeiter, dieses System für das Unternehmen gewinnbringend zu nutzen. Der Berater hat seine Arbeit getan und wird nun nicht mehr gebraucht.

Fazit

Der Anstoß zum Lernen kommt meistens von Außen. Aus irgendeinem Grund ist der Mensch (ein Unternehmen – letztlich die Menschen in dem Unternehmen) mit einer Situation nicht mehr zufrieden. Es wird nach Lösungs-Möglichkeiten gesucht. Es wird verändert und gelernt und es wird unbewusste Kompetenz entwickelt. So einfach kann es sein zu lernen.

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Autor: SL - 13. Okt 2005 - Kategorie: Aktuell, Fachlich - Kommentar schreiben

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